Unterwegs im Gebet für verfolgte Christen – die Nürnberger Sebalduswallfahrt 2020
75.Sebalduswallfahrt am Sonntag, den 27.09.2020
Der Heilige Sebald, der im 10./11.Jahrhundert in der Nähe Nürnbergs als Einsiedler lebte und um den sich einige Legenden und Heilungswunder ranken, wird oft als Pilger mit Jakobsmuschel und Pilgerstab dargestellt, in der Hand ein Modell der nach ihm benannten Kirche. Dass mit diesem Heiligen auch eine Nürnberger Wallfahrt in Verbindung gebracht wird, liegt an einem Versprechen, das der Verleger Karl Borromäus Glock (1905-1985) in den letzten Kriegstagen in großer Not abgegeben hatte und eine Wallfahrt zur Altenfurter Rundkapelle gelobte, dem wohl ältesten Sakralbau Nürnbergs und wahrscheinlichem Aufenthaltsort des Einsiedlers Sebald.
Am letzten Sonntag im September 1945 versammelten sich über tausend Jugendliche und zogen betend und singend durch den Lorenzer Reichswald. Zunächst war die Sebalduswallfahrt eine Dank-Wallfahrt, die vor allem für Jugendliche ein Treff- und Sammelpunkt war. Noch im Jahr 1999 schrieb der damalige Pressesprecher der Stadtkirche Nürnberg Manfred Dörffel über diese Wallfahrt: „Die Wallfahrt wurde zum Spiegelbild sich wandelnder pädagogischer und politischer Ansätze in der kirchlichen Jugendarbeit sowie Vorreiter jugendgemäßer und spiritueller Gestaltung“. Die Jugendwallfahrt in dieser Form wurde bis zum Jahr 2004 immer am 3.Sonntag im September durchgeführt.
Zwischen den Jahren 2004 und 2008 fand keine Sebalduswallfahrt statt, bis dann schließlich anlässlich der Gründung des Vereins „Freunde der Altenfurter Rundkapelle e.V.“ im Jahr 2007 und an einem Kapellenfest im Jahr 2008 vom Gründungsvorstand der Wunsch geäußert wurde, die Wallfahrt nun als „Wallfahrt für alle“ zu reaktivieren.
Im Jahr 2009 fand dann die Sebalduswallfahrt erstmalig als „Friedenswallfahrt mit Gebet für verfolgte Christen“ statt. Bernhard Wacker, der ehemalige Dekanatsjugendführer und jetziger Vorsitzender des Caritasverbandes Nürnberg, Pfarrer i.R. Ferdinand Rieger und Pater Joe Übelmesser SJ erweckten die Friedenswallfahrt wieder zum Leben. Diese Veranstaltung unterstützen tatkräftig viele engagierte Christen in Planung, Organisation und Durchführung, wichtig ist vor allem die Mitwirkung von Christen, die aus von Christenverfolgung betroffenen Ländern stammen. In besonderer Verantwortung stehen die Pfarrei St. Johannes der Täufer in Altenfurt und das Pater-Rupert-Mayer Männerwerk in Nürnberg.
Das Anliegen, für verfolgte Christen weltweit zu beten und damit auch Solidarität zu zeigen, ist wichtig. Mehr als 250 Millionen Christen weltweit werden wegen ihres Glaubens durch den Staat oder durch religiöse Fundamentalisten verfolgt. Auch wenn Christen aufgrund ihres Glaubens beispielsweise ihre Arbeit oder ihre Lebensgrundlage verlieren, wenn Kinder aufgrund ihres Glaubens oder des Glaubens ihrer Eltern keine oder nur eine schlechte Schulbildung bekommen oder Christen aufgrund ihres Glaubens aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben werden, spricht man von Christenverfolgung. Ebenso verhält es sich laut der Hilfsorganisation Open Doors, „wenn es Christen nicht erlaubt ist, Kirchen zu bauen oder sich auch nur privat zu versammeln, wenn die Registrierung einer christlichen Gemeinde oder Organisation nur unter schikanösen Bedingungen oder auch gar nicht möglich ist. Auch wenn es Andersgläubigen gesetzlich oder zumindest gesellschaftlich nicht erlaubt ist, zum Christentum zu konvertieren und sich zum christlichen Glauben zu bekennen – wenn Gläubige also mit Konsequenzen für Familie, Besitz, Leib und Leben rechnen müssen“.
Christen sind die derzeit größte verfolgte Glaubensgruppe und eine Entspannung dieser Situation ist nicht in Sicht. Daher ist es wichtig, Zeichen zu setzen: das gemeinsame Unterwegssein, mit Menschen aus Ländern, in denen Christen verfolgt werden, das Beten und Singen, das Hinhören auf die persönlichen Zeugnisse, manchmal auch das Innehalten und Schweigen sind Zeichen von Solidarität, in denen wir die Geschwister im Glauben nicht alleine lassen.
Mittlerweile findet die Wallfahrt auf einem Weg mit drei Stationen statt. Startpunkt ist am Sonntag, den 27.09.2020 um 14.00 Uhr die Kirche Hl. Dreifaltigkeit in Nürnberg Langwasser, dann führt der Weg zur nächsten Station bei der Rundkapelle Altenfurt (Ankunft gegen 15.00 Uhr) und die letzte Station mit einem Abschlussgottesdienst findet um 16.00 Uhr in der Kirche „Mutter vom Guten Rat“ in Moorenbrunn statt. Jede Station ist gestaltet mit Gebeten, Wortbeiträgen oder Liedern von Christen aus Ländern, in denen Christen verfolgt werden. In diesem Jahr liegen die Schwerpunkte bei den Ländern Nigeria, der Volksrepublik China und dem Iran. Bei der Rundkapelle Altenfurt wird Erzbischof Dr. Ludwig Schick zu der Wallfahrergruppe stoßen, er wird beim abschließenden Gottesdienst in der Pfarrkirche Moorenbrunn auch die Ansprache halten. Erzbischof Dr. Schick, der seit September 2006 Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, betont seit Jahren selbst immer wieder, wie wichtig das Gebet und die Solidarität mit den verfolgten Glaubensgeschwistern ist. Das Motto der Wallfahrt lautet daher: „Solidarität mit den verfolgten Christen: lasst uns beten.“
Pilgern auf dem fränkischen Marienweg
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